Selbstständig Ahnen erforschen – so klappt’s
Letztens wurde ich auf meinem Instagram-Account gefragt, wie man es schafft, selbstständiger zu forschen, ohne dabei ständig in Foren um Hilfe bitten zu müssen. Ich fand diese Frage sehr interessant, weil es bei mir eigentlich genau umgekehrt ist – ich forsche fast nur alleine und denke immer, dass es wahrscheinlich viel besser wäre, wenn ich mal häufiger Leute fragen würde oder in Foren gehen würde. Damit kann man sich eigentlich sehr viel Arbeit ersparen. Hier gebe ich dir aber jetzt ein paar Tipps, wie es mit der selbstständigen Ahnenforschung besser klappt.
Genealogische Quellen finden
Wenn du selbständig nach Vorfahren suchen möchtest, ist es wichtig, gute, frei zugängliche Quellen zu finden. Das wichtigste Werkzeug ist hier Google. Du musst die richtige Suchanfrage stellen und dann findest du hoffentlich Quellen wie digitalisierte Personenstandsbücher oder Kirchenbücher aus den Orten, in denen die Vorfahren oder die Familie gewohnt hat. Hier ist Kreativität gefragt, um die richtigen Suchbegriffe zu finden.
Informiere dich, welches Standesamt oder welche Kirchengemeinde für den Ort deiner Vorfahren zuständig war. Das muss nicht immer der gleiche Ort sein. Und dann suchst du den Ortsnamen + “Kirchenbuch”, Ortsname + “Geburtenregister”, Ortsname + “Genealogie”…
Nach Personen und Webseiten von Ahnenforscher:innen suchen
Die besten Quellen sind digitalisierte Kirchenbücher oder Bücher von Standesämtern. Probiert aber auch einfach mal, den Namen von einer Person im Internet einzugeben und eine Jahreszahl – es ist erstaunlich, was man manchmal für Ergebnisse kriegt, zum Beispiel von anderen Forscherseiten oder aus irgendwelchen Online-Services. Hier muss man die richtige Kombination finden – Namen und Geburtsdatum, Namen und Sterbedatum, Namen plus Namen der Ehefrau oder des Ehemanns, Namen und Geburtsnamen. Es hilft auch, den Namen mal ein bisschen abweichend zu schreiben. Es ist wirklich überraschend, wie viele Menschen, die schon seit 100 Jahren oder länger tot sind, trotzdem im Internet verzeichnet sind.
Das GenWiki nutzen
Eine wichtige Seite um den Einstieg in die selbstständige Forschung zu schaffen ist das GenWiki von Genealogy. Hier findet man zu jedem Ort in Deutschland genealogische Hintergrundinformationen. Wenn ihr also wisst, in welchem Ort eine bestimmte Person gelebt hat, dann guckt mal im Genwiki nach, ob dort interessante genealogische Quellen zu diesem Ort aufgelistet sind. Nicht jede Seite ist gleich gut ausgebaut, aber unter dem Reiter “genealogische Quellen” findet man immer wieder mal was.
Seiten zur Ahnenforschung abspeichern
Und dann, wenn ihr diese Seiten gefunden habt, ABSPEICHERN! Zweitwichtigstes Tool nach Google ist die Lesezeichenleiste aus eurem Browser, in der ihr euch Ordner anlegen könnt und eure Quellen sortieren könnt. So findet ihr eure wichtigen Quellen später immer wieder.
Stadtarchive aufsuchen
Auch in der eigenständigen Forschung kommt man nicht drum herum, den Kontakt zu Archiven oder Standesämtern zu suchen, besonders, wenn man noch in einem Jahreszahlenbereich ist, der online aus Datenschutzgründen schwer zu finden ist. Dort erhältst du Urkunden und Registerauszüge für deine weitere Ahnenforschung.
Die selbstständige Ahnenforschung ist anstrengend
Selbstständig Ahnen suchen und selbständig zu forschen ohne andere zu fragen bedeutet, manchmal richtig lange suchen zu müssen. Ich habe schon Stunden damit verbracht, digitalisierte Standesamtsbücher oder Kirchenbücher durchzuklicken, zum Beispiel beim Landesarchiv NRW. Wenn man Glück hat, haben diese Bücher hinten drin ein Register, wo man schonmal eine Schnellübersicht darüber kriegt, wer in diesem Buch verzeichnet ist.
Hier musste ich aber auch schon das ein oder andere Mal feststellen, dass eine Person im Register vergessen wurde, die aber vorne mit drin steht. Manchmal haben diese Bücher auch einfach kein Register – da muss man sich wirklich von vorne bis hinten durchklicken um die eine Person zu finden. Mein Browser hat immer eine Riesenmenge offener Tabs von Seiten, auf denen ich interessante Informationen gefunden habe. Es ist wühlen und suchen und wühlen und suchen 🙂